04 Feb 2020
Wiederverwendung von EV-Batterien als Energiespeicher für Photovoltaikanlage im Werk Okazaki
Wien / Tokio, 04. Februar 2020 - Die Mitsubishi Motors Corporation (MMC) hat bekannt gegeben, im Werk Okazaki City (Japan) einen „Energy Solution Service“ einzuführen. Die Umsetzung übernehmen die Konzerngesellschaften Mitsubishi Corporation (MC) und Mitsubishi Corporation Power Ltd. (MCP). Die Anlage in Okazaki zählt zu den wichtigsten Produktionsstätten des Unternehmens für Elektrofahrzeuge.
Das Konzept „Energy Solution Service“ zielt darauf ab, die CO2 Emissionen des Werks durch den Einsatz erneuerbarer Energien zu reduzieren. Auf dem Dach des Werks wird zu diesem Zweck ein Photovoltaiksystem installiert, die Speicherung der erzeugten elektrischen Energie übernehmen gebrauchte Lithium-Ionen Antriebsbatterien von Elektrofahrzeugen. Die Batterien bekommen damit ein zweites Leben nach dem Elektrofahrzeug. Die Kapazität des Systems wird zu den größten aller Non-FIT (1) Anlagen in Japan gehören.
Der „Energy Solution Service“ im Überblick
Die Installationsarbeiten des Photovoltaiksystems haben bereits im Oktober 2019 begonnen. Der Start des Betriebs ist für Mai 2020 geplant, wobei die Anfangskapazität von drei Megawatt (jährliche Stromerzeugung: drei Gigawattstunden) schrittweise erhöht werden soll. Der so erzeugte Solarstrom wird zu einer nachhaltigen Produktion von Mitsubishi-Elektrofahrzeugen im Werk Okazaki beitragen – ermöglicht doch der „Energy Solution Service“ eine kohlenstofffreie Stromerzeugung, ohne dass weitere Investitionen oder zusätzliche technische Einrichtungen erforderlich wären. Im Geschäftsjahr 2020 wird das neue System zunächst mit Altbatterien aus Fahrzeugen des Mitsubishi Outlander Plug-In Hybrid bei einer maximalen Kapazität von einer Megawattstunde arbeiten.
Durch die Kombination Photovoltaik plus Batteriespeicher werden die CO2 Emissionen des Mitsubishi Werks Okazaki um etwa 1.600 Tonnen pro Jahr reduziert und Spitzenbelastungen durch den Stromverbrauch vermieden. Die MC und MCP planen darüber hinaus, diese Art der Energiespeicherung zukünftig als virtuelles Kraftwerk (2) zu nutzen und so die lokale Stromversorgung zu stabilisieren.
Im Falle von Stromausfällen, Notfällen oder Katastrophen kann MMC auf diese Weise die Stromversorgung in der Sporthalle im Werk Okazaki sichern, die als Evakuierungsunterkunft der Stadt dient. Der „Energy Solution Service“ reduziert folglich nicht nur die CO2 Emissionen des Werks Okazaki, er verbessert auch die Reaktionsfähigkeit auf mögliche Katastrophen in Okazaki City. Das immer häufigere Auftreten extremer Wetterereignisse macht Maßnahmen gegen den Klimawandel im globalen Maßstab erforderlich, die Reduzierung von CO2 Emissionen durch einen Wechsel zu erneuerbaren Energien ist deshalb für viele Unternehmen ein dringendes Thema. MMC, MC und MCP sind bestrebt, diesen Wechsel zu fördern.
1) Non-FIT (Feed-in-Tarif) ist eine erneuerbare Energieerzeugung, die sich nicht auf das subventionierte FIT-System stützt. Im Rahmen des FIT-Programms garantiert die japanische Regierung die Abnahme von Strom aus erneuerbaren Energien durch lokale Versorgungsunternehmen zu einem subventionierten Preis. Die Anschaffungskosten werden von allen Stromverbrauchern in Japan getragen.
2) Ein virtuelles Kraftwerk (Virtual Power Plant, „VPP“) ist ein fortschrittlicher Ansatz zur Nutzung dezentraler Energieressourcen wie Produktionsanlagen, hauseigene Systeme zur Energieerzeugung, Batteriespeicher-, Beleuchtungs- und Heizungs-/Klimasysteme zur Energieversorgung und zum Bedarfsausgleich. Mithilfe fortschrittlicher Energiemanagement-Technologie werden diese Ressourcen wie ein einzelnes, unabhängiges Kraftwerk ferngesteuert.